15. März 2015 - Die Allerheiligenkirche bot heuer den passenden Rahmen für den jährlichen Diakoniegottesdienst des Diakonievereins Wendelstein, bei dem ganz im Sinne der christlichen Aufgabe der Diakonie unter dem Motto „Folget mir nach" drei neue Mitarbeitende vorgestellt und eingesegnet wurden. Zugleich bot der Gottesdienst eine Gelegenheit, lang-jährigen Helfern und Förderern „Danke" zu sagen: Theodor Bärnreuther und Wolfgang Dinkler erhielten für ihren langjährigen Einsatz für die Diakonie das „goldene Kronenkreuz" des Bayerischen Diakoniewerks als höchste Auszeichnung.
Zusammen mit Pfarrer Thomas Braun leitete Wendelsteins Pfarrer Norbert Heinritz, zugleich Vorsitzender des Wendelsteiner Diakonievereins, diesen besonderen Gottesdienst in der Allerheiligenkirche. Die Hauptansprache des Gottesdienstes oblag Pfarrer Norbert Heinritz, der die Gottesdienstteilnehmer zu einer Zeitreise durch die örtliche Diakoniegeschichte einlud: Bis 1964, als die letzte Gemeindeschwester hier abberufen wurde, versahen auch in Wendelstein die Neuendettelsauer Schwestern den Diakoniedienst und waren mit ihrer typischen Tracht leicht zu erkennen - unterwegs waren sie mit dem Fahrrad und konnten bei schlechtem Wetter nur auf hilfsbereite Autofahrer als Chauffeure hoffen.
Bei der Wiederbelebung der Diakoniearbeit vor Ort 1976 mit einer neuen Gemeindeschwester erhielt diese immerhin schon für ihre Dienstwege einen „Dienstwagen". Die Neuformierung des Diakonievereins Wendelstein 1986 erforderte seither einiges an Personal und an Dienstfahrzeu-gen mehr, so dass heute 22 Diakoniehelfer 365 Tage im Jahr ohne Pause mit Hilfe von fünf „kleinen mobilen weißen Helferlein" in der Gemeinde und bis nach Kornburg im ambulanten Dienst unterwegs sind und derzeit allein im Bereich dieser ambulanten Pflege 120 Hilfsbedürftige betreuen und deren pflegende Angehörige bei der täglichen Pflege unterstützen.
Wie sieht in Zukunft unser Bild vom lebenswerten Leben im Alter aus?
Seinen Dank an all diese Helfer und vor allem auch an alle pflegenden Angehörigen von Kranken verband Pfarrer Heinritz mit der Frage, wie jeder für sich und zugleich alle allgemein langfristig die Zukunft und die Situation eines lebenswerten Lebens im Alter vorstellen könne. Es werde schließlich keiner jünger und junge Erwachsene heute werden in 30 Jahren genau in dem Alter sein, in dem heute vermutlich ihre Eltern sind. Deutliche Kritik übte der Pfarrer dabei auch, wenn die wachsende Zahl älterer Mitbürger heute schon als negativer statistischer Kostenfaktor für den Wohlstand in der Gesellschaft gesehen werde.
Das 4.Gebot gebe darauf eine eindeutige Antwort, wenn es dazu anhält, Vater und Mutter zu ehren, so der Pfarrer. Nur wer dieses Gebot auch lebe und beachte sei auch ein Vorbild für andere und handele ganz im Sinn einer generationenübergreifenden Achtung des Lebens. Zum Abschluss der Ansprache stellte Annette Messner als Geschäftsführerin der Diakonie mit Ingrid Brendel, Arife Özer und Alexander Fürst drei neue Diakoniemitarbeiter vor, die danach zudem von Pfarrer Thomas Braun und Pfarrer Norbert Heinritz für ihre Aufgaben und ihren Dienst in der Diakonie Wendelstein eingesegnet wurden.Goldenes Kronenkreuz für Theodor Bärnreuther und Wolfgang Dinkler
Ein besonderer Teil des Diakoniegottesdienstes war die Ehrung langjähriger Helfer und Förderer. Zusammen mit Annette Messner überreichten beide Pfarrer dabei Theodor Bärnreuther aus Röthenbach St.Wolfgang und Wolfgang Dinkler aus Kleinschwarzenlohe als höchste Auszeich-nung des bayerischen Diakoniewerks das „Goldene Kronenkreuz". Theodor Bärnreuther vertrat von 2007 bis 2014 die Kirchengemeinde Röthenbach St.Wolfgang im Diakonieausschuß. Für Wolfgang Dinkler, der krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte, nahm dessen Sohn Markus in Vertretung die Ehrung entgegen.
„Die Diakonie in Wendelstein ist ohne Wolfgang Dinkler nicht denkbar seit ihrer Neubegründung" resümierte Pfarrer Norbert Heinritz und zählte kurz die Verdienste auf: 1986 war der Geehrte Mitbegründer des jetzigen Diakonievereins, wirkte von Anfang an bis 2014 als Schriftführer im Verein und hatte auch die fachliche Leitung bei der Sanierung der ehemaligen Brauereigebäude als neues Domizil der Diakonie und ihrer Räumlichkeiten. Ein Fürbittengebet beschloss den Gottesdienst und zum Ausklang lud die Kirchengemeinde alle Teilnehmer noch zum „Kirchenkaffee" ein, wozu die Konfirmanden süße Beilagen gebacken hatten und anboten. (jör)