20 Jahre Haus der Diakonie

Oktober 2010 - 1990 wurde im Haus der Diakonie in der Kirchenstraße der Betrieb einer stationären Pflegeeinrichtung aufgenommen. Es war eine neue Herausforderung für den wachsenden Wendelsteiner Diakonieverein. Realisiert werden konnte das Ganze, weil die evangelischen Kirchengemeinden aus Kornburg, Röthenbach/St. Wolfgang und Wendelstein, die katholische Kirchengemeinde und die Marktgemeinde Wendelstein an einem Strang zogen, ein Musterbeispiel für die gute Zusammenarbeit von Kommune und Kirche und für die Ökumene.

Konzipiert war das Haus der Diakonie zunächst als Kurzzeitpflegeheim in Ergänzung zur bestehenden ambulanten Sozialstation. Wegen des Zwangs zur Wirtschaftlichkeit wurden bald Kurzzeitpflegeplätze in Dauerpflegeplätze umgewandelt. Derzeit werden im Haus der Diakonie in Wendelstein 18 Pflegeplätze, davon zwei Kurzzeitpflegeplätze angeboten.

Das Pflegeheim ist erst seit 20 Jahren in Betrieb, das Haus selber ist wesentlich älter. Als Baujahr kann man an der Giebelseite das Jahr 1736 neben dem Nürnberger Wappen lesen. Beim Haus der Diakonie handelt es sich um das ehemalige Wendelsteiner Schlösschen, dem Sitz des Wendelsteiner Amtmanns. Das Haus selber hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bevor es die Kirche erwarb, war es Brauhaus. Das gute Wendelsteiner Bier wurde dort mitten im Ort gebraut. Eine gute Flasche Bier zum Abend – wenn auch nicht Wendelsteiner Bier – schmeckt auch heutzutage noch mancher Bewohnerin und manchem Bewohner.

Durch seine überschaubare Größe, aus der historischen Bausubstanz und der Lage mitten im Altort von Wendelstein hat das Haus der Diakonie seinen besonderen Flair. Die Nachfrage nach Pflegeplätzen ist daher sehr hoch und bedauerlicherweise muss immer wieder auch alten Wendelsteiner Bürgern abgesagt werden. Mit über 1200 Mitgliedern ist der Diakonieverein der evang.-luth. Kirchengemeinden Wendelstein, Kornburg, Röthenbach/St. Wolfgang einer der größten Vereine in Wendelstein.

Horst Noerenberg und Irmtraud Steinmüller wurden bei der Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen des Hauses der Diakonie für ihr großes Engagement für den Diakonieverein mit dem goldenen Kronenkreuz geehrt. Bürgermeister Werner Langhans betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der sozialen Leistung des Diakonieverein. Diakon Ulrich von Brockdorff richtete die Grüße von der Bezirksstelle Schwabach des Diakonischen Werkes in Bayern aus. Er appellierte an die Politik, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, dass eine menschenwürdige Pflege gewährleistet werden kann.